Alle Artikel in: Unterwegs-Blog

Auf dem Unterwegs-Blog schreibe ich von den wahren Begegnungen und Ereignissen auf meiner Reise auf dem Meer.

Sailing in the Bijagós. The Duch yacht Bluehemian in the foreground.

Segeln durch schmales Fahrwasser auf den Bijagós

Bevor wir die Bijagos verliessen, segelten wir durch enge Kanäle quer durch den Archipel. Das Echolot war das wichtigste Instrument an Bord und ich musste mich ganz auf die elektronische Karte und das GPS verlassen. Ich hatte schon vorher gemerkt, dass die Navigation auf den Bijagos ihre Tücken hat.

Fishing boats at the beach of Rubane.

Tourismus anstatt Plastik

Segeln mit einer Bestimmung: Deshalb bin ich im September 2023 mit Blue Alligator von Santa Maria Richtung Guinea-Bissau aufgebrochen. Unsere Expedition sollte dem Plastikmüll im Archipel auf den Grund zu gehen. Aber am Ende war unsere Rolle eine andere.

Adelino Da Costa, the uncrowned king of the Bijagós.

Der König der Bijagós

Am schnabelförmigen Bug des schmalen, langezogenen Bootes steht ein Mann mit feuerrotem Kopftuch, aufrecht, vorwärts blickend wie ein König oder Feldherr, der einem Ufer entgegensteuert, das er in Besitz zu nehmen beabsichtigt. Er trägt zudem ein elegantes schwarzes Hemd, das ihn von seinen Begleiter in den ausgewaschenen T-Shirts abhebt. Der Name des Mannes lautet Adelino Da Costa und er ist tatsächlich eine Art König, der ungekrönte König der Bijagós.

Sailing in the Bijagos.

Vorstoss ins Herz der Bijagós

Als die Sonne hinter dem Dunstschleier aufging, offenbarte sie uns unseren Ankerplatz, den wir in Nacht zuvor in völliger Dunkelheit angesteuert hatten. Vielleicht eine halbe Seemeile entfernt lag eine flache Insel. Sie schien beinahe auf dem bräunlichen Wasser zu schweben und irgendwie nicht real zu sein.

Sonnenuntergang auf dem Atlantik, zwischen den Kanaren und den Kapverden.

Zu den Kapverden – oder die Erweiterung des Horizonts

Mit der Fahrt zu den Kapverden habe ich buchstäblich meinen Horizont erweitert. Ich bin über das südlichste Ende von Europa hinausgesegelt und in einer Welt angekommen, die Darwin als „komplett steriles Land“ beschrieb. Dazwischen lagen 156 Stunden – nicht ganz sieben Tage, dafür sieben Nächte – Meer, Wind, Delphine und mitunter Schwärme fliegender Fische, die über die Wellenkämme schossen wie silberne Pfeile.

Ein Flüchtlingsschiff im Hafen von El Hierro. Im Hintergrund die Yachten.

Flüchtlinge und Segler – ihre Wege kreuzen sich auf den Kanaren

Auf den Kanaren kreuzen sich die Wege von Flüchtlingen und Seglern. Während wir mit unseren Yachten auf dem Weg nach Afrika sind, landen auf den spanischen Inseln seit Monaten Tausende von Migranten. Eines der Boote ist in El Hierro gleich gegenüber den Freizeitschiffen festgemacht worden. Was darin zurückgelassen wurde, lässt auf die Strapazen der Reise schliessen.