Kentern auf den Selvagens
Mit sämtlichen Schiffsdokumenten zu kentern, ist eine ziemlich dumme Sache. Genau das ist mir auf den Selvagens wiederfahren. Trotzdem möchte ich gerne zurückkehren.
Auf dem Unterwegs-Blog schreibe ich von den wahren Begegnungen und Ereignissen auf meiner Reise auf dem Meer.
Mit sämtlichen Schiffsdokumenten zu kentern, ist eine ziemlich dumme Sache. Genau das ist mir auf den Selvagens wiederfahren. Trotzdem möchte ich gerne zurückkehren.
Seit ich letztes Jahr Besuch von einer Katze an Bord hatte, verfolgt mich der Gedanke an einen vierbeinigen Begleiter. Aber würde sich eine Katze auch wohl fühlen? Je nachdem, wen man fragt, fallen die Antworten unterschiedlich aus.
Wir segeln wieder, Blue Alligator und ich. Anfang September sind wir in Vila do Porto auf Santa Maria aufgebrochen und nach Madeira gefahren. Ziel der Reise ist diesmal Afrika. Wobei die Reise auch einen Zweck erfüllen soll. Wir begeben uns recht eigentlich auf eine Expedition.
Ein erfahrener Segler wird kurz nach dem Start zu einer Atlantiküberquerung von schwerer See und heftigen Winden überrascht. Er schickt mir einen Hilferuf und bittet um die genauen Koordinaten des nächstgelegenen Hafens. Der Atlantik hat ihm eine unangenehme Überraschung beschert. Mich hat er vor eine zentrale Frage gestellt.
Am 4. November 2022 starte ich von Vila do Porto auf den Azoren Richtung Porto Santo. 490 Seemeilen solo. Aber das soll erst der Anfang sein.
Ende Mai segelte ich mit zwei Begleitern auf Blue Alligator zu den Ilhas Selvagens. Sie markieren das südlichste Territorium Portugals und sind über und unter Wasser ein grosses Naturschutzgebiet. Wir nannten das Unterfangen eine Expedition. Sie lief, wie könnte es anders sein, nicht ganz so, wie geplant war.
Ich konnte mich auf den Azoren einfach gegen Covid impfen lassen. Der Weg zum Covid-Zertifikat glich jedoch einem Hindernislauf und verrät etwas über die hiesige Fehlerkultur.
2021 segelten wieder einige tollküne Segler von England zu den Azoren. Die Jester Challenge ist auch eine Suche nach den eigenen Grenzen.
Auf Santa Maria habe ich tauchen gelernt. Und ich bin nochmal in eine neue Dimension vorgestossen. Aber irgendwie scheint auch die Erinnerung an jene Wasserwesen lebendig zu werden, die wir einst waren.
Am 3. Mai bin ich zum zweiten Anlauf Richtung Terceira aufgebrochen. Dieses Mal hat es wunderbar geklappt und nach 28 Stunden sind wir – Blue Alligator und ich – in Angra do Heroismo eingelaufen.