Alle Artikel mit dem Schlagwort: Galizien

Wo die Muscheln wachsen

Die Rias sind nicht nur wunderbare Segelreviere, sie sind auch industrielle Zentren. Aus den Rias wird gefischt, was sie hergeben. Vor allem aber werden in ihnen Muscheln gezüchtet, die schwarzen Miesmuscheln. Sage und schreibe 60 Prozent der Weltproduktion kommt von den Rias; 95 Prozent aller spanischen Muscheln. Die Ria de Arousa wird dabei am intensivsten genutzt. Bateas überall Gezüchtet werden die Muscheln an – oder genauer unter sogenannten bateas, hölzerne Plattformen, die am Grund verankert sind. Sie sind in parallelen Reihen angeordnet und bedecken einen Grossteil der Wasserfläche der Ria de Arousa. Das Städtchen Vilanova de Arousa bildet das Zentrum der Industrie. Im Fischereihafen liegen Dutzende spezieller Boote, die für die Arbeit auf den Plattformen ausgerüstet sind. Aber im lokalen Fischmarkt Muscheln zu bekommen, war ein Fehlschlag. Vielleicht war ich ja zu spät unterwegs. Aber die Auslagen waren bis auf ein paar wenige dürre Fischchen leer. Mehr Glück hatte ich im örtlichen Supermarkt. Dort kaufte ich ein halbes Kilo, gerade genug für eine Person. Idealer Bordfood Muscheln sind eigentlich idealer Bordfood, schnell und einfach zu …

Die Costa da Morte rauf und runter

Südlich von A Coruña erstreckt sich die Costa da Morte. Der Name stammt nicht von ungefähr. Der Seegang ist beachtlich, selbst bei mässigem Wind. Er fordert das Material ganz schön. Auf dem Weg nach Camariñas, das sich selbst die Hauptstadt der Costa da Morte nennt, konnte ich die Genua plötzlich nur noch mit Mühe einrollen und ausrollen schon gar nicht mehr. Im Hafen stellte sich heraus, dass da ziemlich was verbogen war. Was tut man in einem solchen Moment? Ein Rigger ist in Camariñas nicht zu finden. Im Süden wäre der nächste Ort mit Versorgung Vilagarcia. Aber ob da die richtigen Teile leicht zu beschaffen sind? Zurück nach Norden Blue Alligator hat eine Furlix-Rollreffanlage von Selden. Der örtliche Vertreter von Selden ist in Sada angesiedelt. Das liegt, wie könnte es anders sein, im Norden, in einer Bucht nach A Coruña. Ich entscheide mich also, wieder zurückzusegeln. Die Costa da Morte zu zweiten. In Sada ist die Sache in einem Tag repariert. Das Vorstag muss ersetzt werden und der innere Kern des Furlex. Ich hätte Glück …

Kleiner Abstecher in den Norden – virtuell und real

Noch bevor ich Richtung Süden losgesegelt bin, habe ich für die NZZ einen kleinen Text über die Scilly Islands geschrieben. Diese befinden sich ja nun ganz wo anders, nämlich rund 30 Meilen südwestlich von Cornwall. Und wenn ich es recht bedenke, sind sie deutlich südlicher gestimmt als die Gegend, in der ich mich gerade befinde, die Nordwestecke Spaniens, Galizien. Hier nun noch der Link zum Artikel, der hoffentlich nicht kostenpflichtig ist und von möglichst vielen gelesen werden kann. Ich würde gerne zurück auf die Scillies. Aber ob ich es auf dieser Reise schaffe, ist mehr als ungewiss. Irgendwie sind Blue Alli und ich vom Unglück verfolgt. Auf der Fahrt von La Coruña nach Camariñas hat die Rollreffanlage fürs Vorsegel Schaden genommen. Irgendwas ist verbogen. Ich werde also zurück nach La Coruña müssen, um das reparieren zu lassen. Zurück nach Norden, ganz real. Mein Zeitplan ist ohnehin schon durcheinander. Dass ich südlicher als Galizien segle, ist inzwischen eher unwahrscheinlich. Am 17. Juni kommt Katrin. Wir werden dann – hoffentlich in aller Ruhe – die Rias, die Flüsse …