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Kleiner Abstecher in den Norden – virtuell und real

Zwischen A Coruña und Camariñas hat die Rollreffanlage Schaden genommen. Das heisst: Zurück nach A Coruña zur Reparatur.

Zwischen A Coruña und Camariñas hat die Rollreffanlage Schaden genommen. Das heisst: Zurück nach A Coruña zur Reparatur.

Noch bevor ich Richtung Süden losgesegelt bin, habe ich für die NZZ einen kleinen Text über die Scilly Islands geschrieben. Diese befinden sich ja nun ganz wo anders, nämlich rund 30 Meilen südwestlich von Cornwall. Und wenn ich es recht bedenke, sind sie deutlich südlicher gestimmt als die Gegend, in der ich mich gerade befinde, die Nordwestecke Spaniens, Galizien.

Hier nun noch der Link zum Artikel, der hoffentlich nicht kostenpflichtig ist und von möglichst vielen gelesen werden kann.

Ich würde gerne zurück auf die Scillies. Aber ob ich es auf dieser Reise schaffe, ist mehr als ungewiss. Irgendwie sind Blue Alli und ich vom Unglück verfolgt. Auf der Fahrt von La Coruña nach Camariñas hat die Rollreffanlage fürs Vorsegel Schaden genommen. Irgendwas ist verbogen. Ich werde also zurück nach La Coruña müssen, um das reparieren zu lassen. Zurück nach Norden, ganz real.

Mein Zeitplan ist ohnehin schon durcheinander. Dass ich südlicher als Galizien segle, ist inzwischen eher unwahrscheinlich. Am 17. Juni kommt Katrin. Wir werden dann – hoffentlich in aller Ruhe – die Rias, die Flüsse entlang der galizischen Küste, erkunden.

In Camariñas habe ich immerhin einen Vorgeschmack darauf: idyllisch, friedlich (wenn es nicht gerade bläst wie verrückt) und – in den Restaurants und Bars – ziemlich günstig. Eine schöne Gegend mit netten Leuten.

Stresstest

Die Gegend hier ist aber auch eine Art Stresstest fürs Material. Die Wellen sind locker bis zu drei Meter hoch und verflixt kurz, so dass das Boot schwer zu arbeiten hat. Kein Wunder machen sich nun all die Dinge bemerkbar, die ins Alter gekommen sind. Hoffe, dass nicht noch mehr kaputt geht. Wird langsam auch etwas teuer.

Andererseits hält sich Blue Alli sehr gut. Die Sorgen um den Motor waren wohl unbegründet. Ich werde dennoch demnächst einen Ölwechsel vornehmen. Sicher ist sicher. Und vielleicht lass ich den Rigger auch noch einen Blick aufs Ganze werfen. Aber es sind halt oft die verborgenen Dinge, die die Probleme verursachen, Dinge, die man von aussen nicht erkennt.

Segeln bedeutet eben auch, mit dem Unerwarteten umzugehen und bereit zu sein, sich von Plänen zu verabschieden.
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2 Kommentare

  1. Ellen Derungs sagt

    Sleepless in Zug
    Lieber Rony
    Immer wieder schaue ich einmal bei dir herein, bzw. in deine Berichte und Geschichten vom Meer! Wo schaukelt deine Blue Alli jetzt gerade? Auf der Karte ist schon länger kein neues Fähnchen aufgesteckt worden. Ich hoffe, Boot und Kapitän gehe es gut!
    Viele Grüsse Ellen

  2. Pingback: Ouessant – westlicher geht nicht – Meergeschichten

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