Kulinarisches
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Wo die Muscheln wachsen

Muscheln aus Vilanova de Arousa. Dazu ein Glas Albiriño. Perfektes Bordessen.

Muscheln aus Vilanova de Arousa. Dazu ein Glas Albiriño. Perfektes Bordessen.

Die Rias sind nicht nur wunderbare Segelreviere, sie sind auch industrielle Zentren. Aus den Rias wird gefischt, was sie hergeben. Vor allem aber werden in ihnen Muscheln gezüchtet, die schwarzen Miesmuscheln. Sage und schreibe 60 Prozent der Weltproduktion kommt von den Rias; 95 Prozent aller spanischen Muscheln. Die Ria de Arousa wird dabei am intensivsten genutzt.

Bateas überall

Gezüchtet werden die Muscheln an – oder genauer unter sogenannten bateas, hölzerne Plattformen, die am Grund verankert sind. Sie sind in parallelen Reihen angeordnet und bedecken einen Grossteil der Wasserfläche der Ria de Arousa.

Das Städtchen Vilanova de Arousa bildet das Zentrum der Industrie. Im Fischereihafen liegen Dutzende spezieller Boote, die für die Arbeit auf den Plattformen ausgerüstet sind. Aber im lokalen Fischmarkt Muscheln zu bekommen, war ein Fehlschlag. Vielleicht war ich ja zu spät unterwegs. Aber die Auslagen waren bis auf ein paar wenige dürre Fischchen leer. Mehr Glück hatte ich im örtlichen Supermarkt. Dort kaufte ich ein halbes Kilo, gerade genug für eine Person.

Idealer Bordfood

Muscheln sind eigentlich idealer Bordfood, schnell und einfach zu kochen. Die leeren Schalen kippt man einfach über Bord.
Ich habe mir für die Zubereitung noch eine Flasche Albiriño gekauft. Der Weisswein wird ebenfalls rund um die Rias Baixas angebaut und passt hervorragend zu den Muscheln.

Mein Rezept:

Zwei kleine Zwiebeln und eine Knoblauchzehe in einem hohen Topf fein hacken und anschwitzen. Dann die Muscheln hinzu, ein, zweimal umrühren und gerade soviel Albiriño zugeben, dass sie knapp zugedeckt sind. Sobald die Muscheln sich geöffnet haben, sind sie bereit. Achtung: Muscheln, die sich nicht geöffnet haben, nicht essen.

Ich habe sehr viel Muscheln – Moules – in der Normandie gegessen. Dort kamen sie von Barfleur. Die spanischen Muscheln dünken mich grösser und fleischiger. Sie haben aber auch einen anderen Geschmack, etwas nach Algen, würde ich sagen. Tatsächlich ist der Grund des Ria de Arousa auch bedeckt mit Seetang, was man spätestens dann merkt, wenn man seinen Anker nach einer Nacht aufholt.

3 Kommentare

  1. Sibylle Omlin sagt

    Lieber Rony, das Essen sieht toll aus. werde ich mal nachkochen…wenn ich die passenden Muscheln in der Schweiz finde. Ich reise Mitte August in die Bretagne, falls Du dann mit Blue Alligator an der Küste unterwegs bist, lass es mich wissen.
    Herzlich Sibylle (ex-crew Blue Alligator)

    • Ronald sagt

      Liebe Sibylle, wohin reist du denn? Ich bin jetzt in Lesconil, das ist südliches Finistère. Nächste Station wohl Camaret, dann Nordbretagne. Kommt etwas aufs Wetter an.

  2. Pingback: Die Pulpo-Story – Meergeschichten

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